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Adolph Kolping

Die Gesellenhospize

Der katholische Priester Adolph Kolping (1813-1865) war Initiator der Gesellenhospize und Begründer des Kolpingwerks.

Der in einfachen Verhältnissen aufgewachsene Kolping arbeitete anfänglich als wandernder Schuhmachergeselle im Kölner Raum. Hier erbarmte ihn die elende Lage vieler Handwerksgesellen, denen er auf seiner Wanderschaft begegnete. Eine Krankheit und seine tiefe Religiosität veranlassten ihn, das Handwerk aufzugeben und sich der Theologie zuzuwenden. Unterstützt von einer frommen Gönnerin schloss Kolping Gymnasium und Priester-Seminar ab und wurde 1845 zum Priester geweiht. Als Geistlicher in Elberfeld (heute Wuppertal) stieß er auf die gleiche Not, die er schon während seiner Gesellenzeit kennengelernt hatte. Er erkannte, dass nicht nur die materielle Not, sondern auch die Entwurzelung der wandernden Gesellen zu Verelendung und Apathie führte. Kolping baute daher den katholischen Gesellenverein erst in Elberfeld und dann als Domvikar in Köln als sozialen Halt und geistige Stütze für die Wandergesellen aus.

Nach seiner Überzeugung sollte der Verein den Mitgliedern den Halt geben, für den die Familie im vorindustriellen Zeitalter gesorgt hatte. Die dann von ihm gegründeten Gesellenhospize waren demzufolge nicht nur „ein Dach über dem Kopf“, sondern auch Bildungs- und Begegnungsmöglichkeit für junge Handwerker. Außerdem sorgte Kolping dafür, dass ein Krankenpfleger sich um die Vereinsmitglieder kümmerte.

Bis zu seinem Lebensende widmete sich Kolping als Geistlicher, Organisator und Publizist der Bekanntmachung und Bekämpfung der wirtschaftlichen und seelischen Not vieler Menschen des Industriezeitalters. Aus seiner Arbeit ging das internationale Kolpingwerk hervor, das heute mit 450.000 Mitgliedern und 260 Kolpinghäusern und 200 anderen Bildungseinrichtungen zu den großen Sozialwerken der Katholischen Kirche gehört.
Adolph Kolping wurde 1991 vom Papst Johannes Paul II. selig gesprochen. Der Prozess der Heiligsprechung dauert an.

Autor: Juckel

Fassade des Gesellen- hospitzes in Nürnberg 1940er Jahre

Zimmer im Gesellen- hospitz Nürnberg 1950er Jahre